Facebook als Fahndungsplattform : Polizei Hannover bleibt dabei & Kollegen folgen!

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Trotz der aktuell heiß diskutierten Datenschutzproblematik bei Facebook und dem berühmt berüchtigten und vor allem ganz “bösen” Share-Button auf deutschen Websites, bleibt die Polizei aus Hannover dem Fanprofil auf Facebook treu. Schließlich lohnt sich der moderne Fahndungsweg. Während im letzten halben Jahr nicht ein einziger Kriminalfall über den herkömmlichen Weg, der Zeitungsannoncen,  gelößt werden konnte, sieht die Facebook Bilanz mit acht erfolgreichen Fahndungen weitaus besser aus.

Bereits nach 45 Minuten, nach dem Fahndungs-Inserat im weltweit größten Social Network, meldete sich ein vermisster Mann bei der Polizei in Hannover. Das war bislang der schnellste Fahndungserfolg, der ausgerechnet Facebook zu verdanken ist.

Eigentlich sollte das Pilotprojekt “Aktion Facebook” der Polizei Hannover nach 6 Monaten abgeschlossen werden. Nun haben die Vorrreiter naehzu einen Hype ausgelöst, der auch Kollegen der Nachbarpräsidien mit dem Facebook Virus infizierte. In einem Radiointerview bezieht Steffan Wittke, Pressesprecher bei der Polizei Hannover, erneut Stellung zum aktuellen Facebook Auftritt und suggeriert die mittlerweile fast 30.000 Fans starke Fanseite weiterhin aufrecht zu erhalten. Desweiteren ist Steffan Wittke sehr erfreut darüber, dass auch die Polizei Mecklenburg-Vorpommern den Weg zu Facebook gewählt hat.

Die teilweise minderjährigen Fans sowie Jugendlichen Nutzer sind positiv von dem Wirken der Polizei Hannover angetan und fühlen sich sogar ein wenig geehrt den Beamten tatkräftig  helfen zu dürfen und zusammen gegen Straftäter, Kinderschänder und Gewalttäter vorzugehen.

Nicht nur die Facebook-Fans der Polizei Hannover sind jung, auch die Straftäter werden immer jünger und brutaler. Um so schwerer ist es für die Polizei, bisher unbekannte Täter zu überführen. Taucht jedoch ein Fahndungsfoto des Täters auf dem Smartphone, bei Facebook oder auch auf den Profilen der Freunde auf, dürfte der Druck ungemein hoch sein und den Täter kurzerhand brechen.

Die Polizei von HEUTE trägt nicht nur blau sondern ermittelt auch blau… Blau wie Facebook.

Trotz der durchaus positiven Stimmung seitens der Polizei und auch der Fans, haben Datenschützer weiter bedenken. Auch hierzu nimmt Steffan Wittke erneut Stellung und probiert durch Gegenargumentationen zu punkten. Thilo Weichert (Leiter des Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz) kritisiert zum einen die Verwendung des Share-Buttons auf deutschen Websites ( der bei der Polizei hannover gar nicht vorhanden ist) und  zum anderen ist ihm der Fakt, dass Facebook sogenannte Nutzerstatistiken, welche Facebook allen Betreibern einer Fanpage zu kommen lässt ein weiterer Dorn im Auge. Trotz Anonymisierung ist bisher nicht bekannt, welchen Teil der Daten Facebook auch für sich einbehält.

Was hier jedoch der Polizei Hannover vorgewurfen wird, ist laut Wittke ein allgemeines Problem, welches es innigst zu klären gilt. Schließlich haben Angela Merkel und Co ebenfalls einen gepflegten Facebook Account.

Dennoch fehle der Polizei als Behörde die Rechtsgrundlage, Ermittlungen über Facebook tätigen zu dürfen, so der niedersächsische Datenschutzbeauftragte Joachim Wahlbrink weiter. Es herrscht  hier also noch eine Menge Klärungsbedarf. Das Profil der Polizei Hannover bleibt jedenfalls “vorerst” noch bei Facebook bestehen. Wir sind gespannt und hoffen, dass bald mehr rechtliche Klarheit im Fall Facebook, nicht nur bezugnehmend auf die Polizei Hannover, geschaffen wird.

Das aufschlussreiche Radiointerview mit Polizeisprecher Steffan Wittke zum brisanten Facebook Thema, könnt ihr auf http://ondemand-mp3.dradio.de noch einmal anhören.

–> Hier geht es zum Profil der Polizei Hannover

–> Hier geht es zum Profil der Polizei Mecklenburg Vorpommern
Wir sind gespannt.

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Autor

Hi ich bin Michael Kammler und aktiv als Blogger im Web. 2.0 unterwegs. Es gibt täglich spannende News, die uns alle beeindrucken. Wir tragen sie für euch auf Soneba.de zusammen.

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